Begegnung der besonderen Art in Xiamen

Unsere letzte Station – die ursprüngliche Reiseroute wurde aufgrund der Vorkommnisse in Kunming abgeändert – führte uns schließlich nach Xiamen, einer Stadt gegenüber Taiwans. Uns lockte das Wetter und die Aussicht auf Strandurlaub in diese Region, die wohl noch nicht so viele Ausländer gesehen hat. Jedenfalls waren wir sehr interessante Fotoobjekte und überall tönte das uns schon bekannte und leidige HALLOOO. Wir blieben allerdings nicht in der Stadt Xiamen selbst, sondern quartierten uns auf der Insel Gulangyu ein, die sich genau gegenüber Xiamen befindet und nur über eine 10-minütige Fährenfahrt zu erreichen ist. Die Insel ist von allen motorisierten Fortbewegungsmitteln befreit, nur für die chinesischen Touristen, die hier in Scharen herkommen, gibt es eine Art Golfkart, das das in einer festgelegten Route immer um die Insel fährt.

Wir haben in den Tagen dort eigentlich nicht allzu viel unternommen, das heiße Wetter ist dazu auch nicht sonderlich geeignet, also erkundeten wir unsere Insel und die Stadt Xiamen. Wir schlenderten am Ufer entlang, entdeckten ein sehr schönes Cafe, in dem wir dann mehrfach aßen und die Leute am Strand beobachten, und setzten uns mit Literatur bewaffnet an die Strandpromenade. Leider ist die Strandkultur hier in China noch nicht angekommen, die Chinesen meiden die Sonne und gehen eigentlich nur ins Wasser, um sich abzukühlen oder Fotos für daheim zu schießen. Man legt sich nicht an den Strand wie zu Hause, weshalb auch Wasser und Strand nicht besonders dazu einladen, um ehrlich zu sein, es ist sehr dreckig. Aber wenn man in einem Cafe oberhalb des Strandes sitzt, dann kommt das Sommergefühl ganz schnell wieder zurück.

Und naja, Bikini und Badehose kamen dann doch noch zum Einsatz, eher unfreiwillig, aber sehr willkommen. Wir mussten aus dem Hotel der Insel ziehen, denn wir hatten unwillkommene Gäste, mmh sehr große Gäste sogar und sehr eklig. Kurz: eine min. 10cm große Kakerlake an der Wand! Eine Kakerlake, die sich nicht nur in der Größe massiv von den uns bekannten Exemplaren unterschied, sondern noch dazu sich nicht von Licht und Lautstärke abschrecken ließ. Das war zu viel, allerdings lauerte im nächsten Zimmer wieder eine, weshalb wir mitten in der Nacht unsere Sachen packten und in das Holiday Inn zogen, wo wir keine lustigen kleinen Viecher erwarteten. Und das war auch so: im weichen, gemütlichen Bett im großen tollen Zimmer mit tollem Bad und allem drum und dran verbrachten wir die letzten beiden Nächte und das gute Gefühl über unsere Entscheidung verstärkte sich, als Torsten beim Aufziehen der Gardinen am nächsten Morgen den Pool des Hotels entdeckte und den wir nach einem ausgedehnten Frühstücksbuffett gleich testeten. Hach, so lässt es sich leben.

Und damit ist eigentlich auch schon alles aus Xiamen erzählt, unsere Reise ist zu Ende, wir sind wieder im aufregenden und gespannten Peking, wo wir heute abend live am Fernseher die Eröffnungszeremonie verfolgen werden. Wir haben zudem gestern unser Gepäckproblem mit einem weiteren Packet nach Hause gelöst und können nun unsere letzte Woche in China genießen.

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