Dublin Dublin

Hallo zurück in Nürnberg. Nach einer aufregenden Woche in Dublin mit vielen Sehenswürdigkeiten und unzähligen geschossenen Fotos ist es nun an der Zeit, auch mal wieder unsere Seite zu aktualisieren und euch an unserer Reise teilnehmen zu lassen. Trotz der Wettterkapriolen haben wir jeden Tag genossen und es sogar als belustigend empfunden, dass gestandene Polizisten hilflos nur mit Salzstreuer bewaffnet versuchten, die Gehwege halbwegs ungefährlich zu machen. Denn das war offensichtlich: die Iren waren mit dem Schnee schlicht überfordert und die Straßen und Gehwege waren spiegelglatt, sodass wir uns beide einmal hingelegt haben…

Am ersten Tag sind wir eigentlich nur ins Bett gefallen, weil wir spät in Dublin ankamen. Der Tag zählt also nicht. Dafür haben wir den nächsten Tag gleich mit einem Ausflug rund um die Grafton Street (die Haupteinkaufsmeile) begonnen: Jedes Jahr besuchen über eine halbe Million Menschen das Book of Kells, das im Trinity College ausgestellt ist. Es ist ein Buch aus dem 8. Jh. und gilt somit als eines der ältesten erhaltenen Bücher der Welt. Faszinierend daran sind die vielen Malereien und Ausschmückungen. Zum Glück sind um diese Jahreszeit nicht so viele Besucher in Dublin, sodass wir uns das Buch und die dazugehörige Ausstellung genau anschauen konnten. Das beste aber war der Long Room, eine Bibliothek mit über 200.000 Büchern, die glatt aus Hogwarts entstammen könnte (oder die Filmemacher haben sich hier ihre Anregung geholt). Für einen Bücherliebhaber wie mich natürlich das reinste Paradies! Danach haben wir unseren literarischen Ausflug gleich in der Chester Beatty Library fortgeführt, in der die gesammelten Werke des Kunstsammlers Chester Beatty aus allen Teilen der Welt ausgestellt werden. Unseren Tag haben wir dann mit ein bisschen Shoppen auf der Grafton Street, einem Besuch bei der Phil Lynott Statue (Thin Lizzy) und einem leckeren pint of Guiness und einem glass of Cider in einem Pub ausklingen lassen.

Der zweite Tag, der uns mit einem kräftigen Hagelschauer begrüßte, begann mit einem Besuch der Halfpenny Bridge. Früher war dies eine Brücke, über die man für einen halben Penny auf die andere Flussseite gelangen konnte, heute einfach eine niedliche Brücke, die gern fotografiert wird. Die Geschichte Dublins mit ihrem Ursprung in der Wikingerzeit konnten wir uns im Museum Dublina anschauen, das sehr anschaulich die Ereignisse darstellt. Trotz Schneesturms haben wir uns auf den Weg zur National Gallery vorbei an der St. Patrick’s Kirche gemacht und dort – im übrigens eintrittfreien Museum – ein paar Bilder angeschaut. Den Tag haben wir dann wieder, wie soll es anders sein, in einem schönen Pub ausklingen lassen, der so schön wohlich warm war, dass wir am liebsten dort nie mehr rauswollten.

Am dritten Tag schließlich haben wir uns auf die Tour nach Kilkenny begeben. Leider hätte in diesem Ausflug auch ein Abstecher in die Wicklow Mountains und nach Glendalough dabei sein sollen, aber die Wetterverhältnisse waren so mies, dass nur die Hauptstraßen geräumt waren, nicht aber die im Reiseführer so romantisch beschriebene kleine Küstenstraße. Kilkenny jedoch war auch ein kleiner netter Ort, der vorallem durch die mittelalterlichen Gebäude für Touristen so interessant ist. Besonders gut war aber unser Tourguide, der sich nicht nur auf das Erzählen der irischen Geschichte verstand, sondern auch sonst jeden Klatsch über irische Prominenz oder andere interessante Personen und Orte zu berichten wusste.

Der vierte Tag war wohl der lustigste, wenn man bedenkt, dass wir mit leerem Magen zuerst die Jameson Whiskey Destillerie und danach die Guiness Brauerei besucht haben und in beiden eine Kostprobe dabei war. Hihi. Aber von vorn: die Jameson Destillerie erläutert wunderbar alles Wichtige über die Herstellung des irischen Lebenswassers und lädt am Ende der Tour zu einer kleinen Whiskeyverkostung ein. Dazu bekommt man neben dem irischen Jameson auch einen schottischen und einen amerikanischen und wird am Ende natürlich feststellen, dass der irische der beste Whiskey ist, weil er der einzige ist, der dreimal destilliert wird. Klar. Nach je 3mal 2cl Whiskey bekommt man dann zur Krönung noch ein großes Glas, das man dann mit Cola, Ginger Ale oder Saft mischen kann. Wir sind damit nun offiziell zertifizierte Whiskeytester, yeah. Nach diesem alkoholischen Genuss ging es gleich weiter zum nächsten, zum Wahrzeichen der Stadt, das Guiness. Das wird hier seit 1759 gebraut. Immer gerne wird dabei die Geschichte erzählt, dass der Gründer Arthur Guiness schon zu diesem Zeitpunkt fest von seinem Erfolg überzeugt war und den Pachvertrag deshalb für 9000 Jahre für läppiche jährliche 54 Pfund unterschrieb. Die Stadt wird sich wohl noch immer ärgern, dass ihr somit Pachteinnnahmen für ein 26 ha großes Stück Land durch die Lappen gehen. Das Museum selbst ist in Form eines riesigen Pintglases gestaltet und erzählt auf 7 Etagen alles, was man über Bierbrauen und Guiness wissen muss. In der höchsten Etage, die quasi der Schaumkrone des Glases entspricht, kann man in der verglasten Bar ein Pint Guiness und den Ausblick auf Dublin genießen. Ich habe meinen Gutschein für das Pint woanders eingelöst: ich habe mein eigenes Pint Guiness gezapft und bin nun auch hier zertifiziert, dazu in der Lage zu sein. Nach diesem alkoholischen Vergnügen haben wir erstmal lecker gegessen und sinnigerweise den Abend wieder im Pub ausklingen lassen. Diesmal aber in einem mit Livemusik. Die Dubliner selbst stehen gar nicht so auf irische Folkmusik, sodass in ihren Pubs nur das Geräusch von Gelächter und Geschnattere vorherrscht. Um Livemusik zu hören, muss man in eine touristische Bar in Temple Bar, dem Barviertel, gehen. Dort hat ein super Musiker aus Dublin für super Stimmung gesorgt und uns einen wirklichen schönen Abend beschert.

Unser letzter Tag in Dublin begann mit einem kleinen Schock: über Nacht hatte es wieder geschneit und man hatte den Flughafen geschlossen. Wir beschlossen trotzdem, uns auf den Weg zum Flughafen zu machen und standen dann ziemlich lange in einer ziemlich vollen Abflughalle an. Gelegentlich kam eine Dame des Personals unser Fluglinie durch die Reihen und zog beinahe willkürlich Personen heraus, denen sie dann mittteilte, dass ihr Flug gestrichen wurde. Wir stellten uns schon auf eine Nacht am Flughafen ein, aber wir hatten Glück. Unser Flug war einer der, der nicht gestrichen wurde und so sind wir bloß mit Verspätung sicher wieder in Deutschland gelandet.

Mein Fazit? Dublin ist eine wunderbare charmante Stadt, die viel zu bieten hat und in der man alles zu Fuß erlaufen kann. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und die Abende in einem (einheimischen) Pub geben einfach das Gefühl, ein kleines bisschen am irischen Leben teilzuhaben. Ein wunderbarer Urlaub!

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